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Bloß fordern, was der Metaller-Boss verlangt

Drei Bezirke der IG Metall wollen 5,5 Prozent mehr Lohn und die Frührente

Stuttgart/Hamburg (dpa) – Sie gibt sich ein wenig bescheiden: Die Große Tarifkommission der baden-württembergischen IG Metall hat gestern beschlossen, mit einer Tarifforderung von 5,5 Prozent in die Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu ziehen. Der Zuwachs soll sowohl in Einkommensverbesserungen als auch in einen Tarifvertrag zum Ausscheiden mit 60 Jahren fließen.

Baden-Württemberg ist mit knapp 500.000 Mitgliedern nach Nordrhein-Westfalen der zweitgrößte IG Metall-Bezirk. Die Forderungen der Süd-West-Metaller dienen den übrigen Bezirken in der Regel als Richtschnur. Die Tarifverhandlungen im Südwesten beginnen am 16. Februar.

Im vergangenen Jahr hatte die Gewerkschaft ein Plus von 6,5 Prozent gefordert. Wochenlang rangen Arbeitgeber und Gewerkschaft miteinander, bevor der Schlichter ein Resultat von 4,2 Prozent vorlegte.

Gestern gaben auch die Großen Tarifkommissionen der IG Metall Bezirke Küste und Sachsen ihre Tarifwünsche bekannt. Sie wollen an der „Rente mit 60“ festhalten. Beide Tarifparteien sollen die Rentenabschläge über einen Fonds finanzieren, in den ein Prozent des Lohnes abgeführt wird. Freiwerdende Arbeitsplätze sollten zwingend wieder besetzt werden; entweder durch die Übernahme eines Auszubildenden oder durch eine Neueinstellung.

In allen drei Bezirken orientierte man sich an den im Januar bekannt gewordenen Empfehlungen der Gewerkschaftsspitze für die Tarifrunde 2000.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall will im diesjährigen Poker einen Tarifvertrag von mindestens drei Jahren Laufzeit vereinbaren. Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe sagte gestern in einem Interview, die Arbeitgeber der Metallindustrie wollten „auf keinen Fall unter drei Jahren abschließen“. Zur Begründung sagte Stumpfe, auch ohne Bündnis für Arbeit habe es schon Tarifvereinbarungen mit Laufzeiten von drei Jahren gegeben. In der Vereinbarung des Bündnisses sei aber ausdrücklich eine „längerfristige Tarifpolitik“ genannt worden.

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