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Helmut Kohl fliegt auf Leo Kirchs Kosten

Ex-Kanzler muss auf Aufritt im Untersuchungsausschuss warten

Berlin (AFP/dpa/taz) – Nach Hans Schleußer und Johannes Rau (beide SPD) ist jetzt auch der Bundestagsabgeordnete Helmut Kohl (CDU) bei Freiflügen ertappt worden. Kohl nahm nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt auf Einladung des Filmhändlers Leo Kirch fünf Mal die Dienste der Münchner Charterfluggesellschaft Transalpina in Anspruch, bestätigte gestern ein Sprecher des Abgeordneten. Bezahlt hat er dafür nichts. Die Flüge stünden „in keinem Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als Bundeskanzler“, erklärte Kohl. Er hatte sich in seiner Kanzlerschaft wiederholt für Kirchs Geschäfte stark gemacht.

Zur Aufklärung der CDU-Parteispendenaffäre will die SPD im Untersuchungsausschuss Kohl erst in einigen Monaten vernehmen. Zunächst solle mit der Vernehmung von den Personen begonnen werden, die „die Hintergründe des Parteivermögens der CDU ausleuchten können“, erklärte SPD-Ausschussmitglied Rainer Wend. Dies wären etwa der Ex-CDU-Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch, der Ex-CDU-Hauptabteilungsleiter Hans Terlinden sowie der damalige Generalbevollmächtigte der Partei, Uwe Lüthje.

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