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Holzmann zittert weiter

Sanierung noch nicht unter Dach und Fach. Bauindustrie berät Haustarifvertrag

Berlin (dpa) – Die Sanierung des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann ist weiter ungewiss. Der Bauindustrieverband hat gestern in Berlin zusammen mit Spitzenmanagern der Philipp Holzmann AG die Beratungen über den Haustarifvertrag aufgenommen. Ergebnisse lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor.

Sollten sich bei diesen Beratungen der sozialpolitischen Vertretung des Verbandes der Deutschen Bauindustrie tatsächlich Alternativen ergeben, stünde nochmals ein Einigungsversuch mit dem Baugewerbe an. Lehnt aber – wie zuvor der Gewerbeverband – auch die Bauindustrie den Haustarifvertrag ab, drohen die Sanierungsbemühungen endgültig am Widerstand der Arbeitgeber zu scheitern. Der erst kürzlich vereinbarte Tarifvertrag für Holzmann sieht vor, dass die Beschäftigten vom 1. Februar an für 18 Monate pro Woche fünf Überstunden einlegen, dafür aber zunächst nicht bezahlt werden.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes hatte den Sanierungs-Tarifvertrag mit der Begründung abgelehnt, dass er zu einem Wettbewerbsvorteil und einer unakzeptablen Sonderbehandlung von Holzmann führe.

Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates des Holzmann-Konzerns, Jürgen Mahneke, kritisierte gestern in Frankfurt: „Den Verbänden ist offenbar das Schicksal ihrer Mitglieder egal.“ Notfalls müsse eine politische Vermittlung, eventuell auch unter Einschaltung des Bundeskanzleramtes stattfinden.

Unterdessen wurde eine weitere Hürde zur Sanierung des Konzerns genommen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der Pensionssicherungsverein in Köln die Zahlung des Sanierungsbeitrags von 55,2 Millionen Mark zugesagt. Der Betrag decke 50 Prozent der Betriebsrenten, die Holzmann auf Grund von unmittelbaren Versorgungszusagen und von Unterstützungskassenzusagen leisten müsse. Der Betrag werde über vier Jahre in monatlichen Raten ausgezahlt.

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