piwik no script img

Schöner Umsteigen

■ ZOB und U-Bahnhof Wandsbek-Markt sollen modernisiert werden

Wandsbek-Markt ist einer der verkehrsreichsten Umsteigepunkte zwischen Bus und U-Bahn in ganz Deutschland. 90.000 Menschen wuseln hier nach Angaben der Hamburger Hochbahn (HHA) täglich durch die Hallen und über die Bussteige. Nach fast 40 Jahren soll die einstmals wegweisende Anlage jetzt umgestaltet werden.

Das Besondere an der Station Wandsbek-Markt ist, dass es sich tatsächlich um einen Umsteige-Punkt handelt: Der Zentrale Omnibus Bahnhof (ZOB), an dem tagtäglich 50.000 Fahrgäste 15 Buslinien benutzen, liegt direkt über dem Bahnhof. Wer aus der U-Bahn kommt, landet direkt im ZOB. „Das Markante“, sagt Axel von Knobloch vom Haltestellenmanagement der HHA, „ist, dass alle Busse an einer Insel halten“. Die KundInnnen können zu allen Bussen gelangen, ohne eine Fahrspur zu überqueren.

Doch der ZOB ist mit 170 Bus-An- und Abfahrten pro Stunde in Spitzenzeiten heute an seiner Leis-tungsgrenze angelangt. Die Insel soll deshalb um neun Meter verlängert werden, um Platz für eine weitere Bushaltestelle zu schaffen. Die gesamte ZOB-Insel wird überdacht. Die Kioske und Wartezonen unterm Dach werden komplett erneuert – ebenso wie die Kioske in der Eingangshalle zur U-Bahn ein Stockwerk tiefer.

Die Hochbahn will den U-Bahnhof außerdem behindertengerecht gestalten. Weil die Bahnsteigkante 25 Zentimeter niedriger liegt als der Einstieg zu den U-Bahnen, sollen Rampen für RollstuhlfahrerInnen geschaffen werden. Vom U-Bahnsteig aus wird ein Aufzug ins Freie führen. Er endet in einem heute schon existierenden Park, der durch einen Zebrastreifen mit der ZOB-Insel verbunden ist.

Auf die behindertengerechte Modernisierung sind auch die BezirkspolitikerInnen besonders stolz. „Es gibt einen breiten Konsens über die Umgestaltung“, sagt der Wandsbeker Baudezernent Rainer Riedel. Die Planung für die gesamte Anlage sei aber noch nicht beschlossen. Die Passage unter der Kreuzung Wandsbeker Marktstraße / Wandsbeker Allee (taz hamburg berichtete) soll doch erhalten bleiben. Die HHA wird 16 Millionen Mark für den Umbau ausgeben. 4,2 Millionen davon erhält sie vom Bund, 600.000 von der Baubehörde. Gernot Knödler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen