: Spitzendoppel
■ Künast und Möller streiten für und wider grüne Trennung von Ämtern und Mandaten
Die Kontrahentinnen sind sich weitgehend grün, haben die gleichen Jobs und unterschiedliche Ansichten. Antje Möller und Renate Künast, die Fraktionschefinnen der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft und im Berliner Abgeordnetenhaus, wollen sich heute abend über urgrüne Essentials streiten: Die Trennung von Ämtern und Mandaten und die Doppelspitze in der grünen Partei. Beide Fragen stehen am 9. April auf einer Landesmitgliederverammlung der GAL zur Debatte.
Mit Künast hat sich die GAL eine der prominentesten VerfechterInnen neuer Führungsstrukturen eingeladen. Die Juristin will ihr Parlamentsmandat auch dann behalten, wenn sie neue grüne Parteichefin werden sollte. Joschka Fischer sähe sie gern zusammen mit dem Stuttgarter Realo Fritz Kühn als Nachfolge-Duo der Parteivorstands-Sprecherinnen Gunda Röstel (Sachsenreala) und Antje Radcke (Hamburglinke).
Die linke GAL-Fraktionschefin Möller hingegen hält an der personellen Trennung zwischen Parteiämtern und Parlaments- oder Regierungsfunktionen sowie an der Doppelspitze fest. Verantwortung müsse grundsätzlich auf mehrere Schultern verteilt werden, findet Möller, und vor allem die Parteiführung solle eine breite Basis repräsentieren. Hinzu kommt das traditionelle linke Misstrauen: „Wohin zuviel Macht in wenigen Händen oder gar bei Einzelnen führen kann, sieht man ja gegenwärtig bei der CDU.“
Moderiert wird das Streitgespräch von GAL-Parteichef Peter Schaar, dem allerdings nicht nachgesagt werden kann, dass er zu diesen Themen keine Meinung hätte. Er hält beide Punkte „durchaus für revisionsbedürftig“. smv
20 Uhr, Rathauspassage
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen