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Hansische Zufriedenheit

■ Hamburger Reaktionen auf das Überleben der rot-grünen Regierung in Kiel

In schlechten Zeiten ist man auch mit ganz wenig zufrieden. Hamburgs CDU-Landesvorsitzender Dirk Fischer war schon froh, dass die Abstimmung über den neuen Kieler Landtag „entgegen aller Befürchtungen keine Protestwahl“ war. Respektabel habe der Verlierer Volker Rühe abgeschnitten, klopfte Fischer dem abgeschmetterten CDU-Hoffnungsträger noch ein bisschen auf die Schulter. Ohne die Spendenaffäre „hätte Rühe die Chance gehabt, Ministerpräsident zu werden“. Die hat er nun nicht, die SPD sitzt wieder fest im Sattel.

Wobei man gleich beim Thema Ole von Beust ist. Dem potenziellen Bürgermeister-Kandidaten der Union könnte im kommenden Jahr in Hamburg schließlich auch die Niederlage drohen. Es habe keinen unglücklicheren Wahltermin als diesen geben können, reagierte der CDU-Fraktionschef auf die Wahlniederlage des Harburgers. Die Kieler Landes-CDU habe die Verluste jedenfalls nicht zu verantworten, die Partei habe vergeblich gegen den Bundestrend gekämpft. Ob Rühe jetzt als möglicher Parteichef erledigt ist, ließ von Beust, bekennendes Mitglied im Merkel-Fanclub, offen: „Das Wahlergebnis lässt keine zwingende Ableitung zu.“

Staatsmännisches kam vom SPD-Bürgermeister. Einen „eindrucksvollen Erfolg“ habe seine Kollegin Nachbarin im Norden errungen, findet Ortwin Runde. Das Abschneiden der SPD sei ein „Beweis der Zustimmung der Bürger zur rot-grünen Politik“.

In den Reigen der vermeintlichen Sieger gesellt sich auch Hamburgs FDP-Chef Kurt Hansen. Er ist dabei gleich so größenwahnsinnig, den Erfolg der Nord-Liberalen zu einem Gutteil der Hansestadt-FDP zuzuschreiben. Die Nominierung des Konteradmirals Rudolf Lange zum Hamburger FDP-Spitzenkandidaten habe „positiv auf das Umland ausgestrahlt“, behauptet Hansen allen Ernstes.

Wo alle zufrieden sind, darf auch die GAL nicht abseits stehen. Fraktionsvorsitzende Antje Möller nannte das Wahlergebnis „eine schöne Bestätigung für Rot-Grün“. Und Parteichefin Kordula Leites fühlte sich durchs Wahlvotum „gestärkt, das rot-grüne Reformprojekt fortzusetzen“. Peter Ahrens

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