Der Bruder bleibt auf Sendung

RTL 2 gesteht „Big Brother“-Kandidaten kameralosen Raum zu. Medienwächter wollen noch einmal beraten

MÜNCHEN taz ■ „Big Brother“ darf weiter gaffen, wenn auch auf entschärfte Weise: RTL 2 will künftig den nur noch neun Kandidaten täglich jeweils eine Stunde in einem kamerafreien Raum zugestehen. Im Gegenzug wollen die Landesmedienanstalten die Sendung zunächst nicht verbieten, sondern am 14. März weiter beraten. „RTL-2-Geschäftsführer Josef Andorfer hat uns eine entsprechende Änderung des Sendekonzepts zugesichert“, sagte der Chef der Gemeinsamen Stelle Jugendschutz und Programm der Medienanstalten, Wolf-Dieter Ring, gestern in München. „Ich erwarte, dass RTL 2 diese Zusicherung sehr schnell einlöst.“

Ob dies allerdings genüge, um die Menschenwürde der Kandidaten in ausreichendem Maße zu schützen, könne erst später entschieden werden. Offen blieb auch, ob die Medienwächter am 14. März eine endgültige Entscheidung fällen. Ring: „Wir haben im Moment keine abschließende Meinung.“

Am Sonntag hatte bereits eine der zehn Kandidaten das „Big Brother“-Haus freiwillig verlassen. HANS G. NAGL