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Deutsche Banker für die ganze Welt

Bei der Übernahme der Dresdner durch die Deutsche Bank entsteht das mit Abstand größte Finanzinstitut weltweit

BERLIN taz ■ Die weltgrößte Bank, die Deutsche Bank, wird bald noch größer. Sie schluckt die Dresdner Bank – die Nummer drei in Deutschland. Entsprechende Gerüchte wurden gestern aus „Bankkreisen“ bestätigt. Heute finden Aufsichtsratssitzungen der beiden Geldhäuser statt. Durch die Übernahme entsteht ein global agierender, riesiger Finanzkonzern, der eine Bilanzsumme von 2,5 Billionen Mark erreicht. Bisher kommt die Deutsche Bank auf rund 1,6 Billionen Mark.

Die Fusion ist möglich geworden durch die Zustimmung der Allianz-Versicherung, dem entscheidenden Großaktionär bei beiden Unternehmen. Die neue Großbank, die unter dem Namen „Deutsche Bank“ firmieren soll, wird sich auf das Geschäft mit reichen KundInnen und Unternehmen konzentrieren. Das Geschäft mit den PrivatkundInnen soll ausgegliedert werden und unter anderem als Vertriebsweg für die Versicherungsleistungen der Allianz dienen.

Die beiden Vorstandsvorsitzenden Rolf Breuer (Deutsche Bank) und Bernhard Walter (Dresdner Bank) sollen das Institut zunächst gemeinsam führen – bis die Deutsche Bank endgültig die Herrschaft übernimmt. Die Kartellbehörden in Bonn und Brüssel müssen die Übernahme noch prüfen. Für die AktienhändlerInnen an den Börsen war gestern ein schöner Tag. Die Kurse der Banken stiegen erheblich, und der Dax erreichte zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch.

HANNES KOCH

brennpunkt, SEITE 7

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