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Juden erwarten Entschuldigung

DÜSSELDORF/ROM dpa ■ Für das weitgehende Schweigen der katholischen Kirche zum Massenmord an den Juden während der NS-Zeit muss sich der Papst in seiner erwarteten Schulderklärung „klar und unmissverständlich entschuldigen“. Dies forderte gestern der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel. Es stehe „außer Zweifel“, dass auch die katholische Kirche mit ihrem Schweigen „den Antisemitismus und die daraus entstandenen furchtbaren Konsequenzen zumindest begünstigt hat“, so Spiegel. Vizepräsident Michel Friedman kritisierte gestern das „mea culpa“ als unzureichend: Die Erklärung des Papstes sei für die Juden „halbherzig und enttäuschend“. Zudem komme die Erklärung sehr spät.

Seiner Meinung nach müsse klar werden, dass die offizielle katholische Kirche während des Dritten Reiches außerordentlich versagt habe „und nie – und wenn, dann nur sehr leise“ gegen das Regime vorgegangen ist.

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