: Fahrgäste bald in Geiselhaft
Auch über die U-Bahn-Sperren hat das Parlament gestritten. Strieder findet, sie erhöhen Sicherheitsgefühl
Die geplanten Zugangssperren gegen Schwarzfahrer auf der U-Bahn-Linie 8 waren am Donnerstag im Abgeordnetenhaus umstritten. „Alle Welt beneidet uns um den freien Zugang zum Nahverkehr“, sagte der Grünen-Abgeordnete Michael Cramer. „Mit den Drehkreuzen bekommen Fahrgäste mit Rollstühlen Probleme.“ Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) konterte mit dem Hinweis auf die Zahl von 300.000 Schwarzfahrern jährlich. „Wenn man weiß, dass Schwarzfahrer ausgesperrt bleiben, erhöht das das subjektive Gefühl der Sicherheit“ Strieder verwies auf London und Paris, wo das gesamte U-Bahn-System mit Drehkreuzen ausgerüstet sei. Es werde darauf geachtet, dass Rollstuhlfahrer und Kinderwagen die Bahnsteige erreichen könnten. Cramer ließ dies nicht gelten. „Millionen Fahrgäste werden in Geiselhaft genommen, damit ein paar Schwarzfahrer abgefangen werden.“ 300 Millionen Mark für das U-Bahn-Netz seien zu viel. dpa
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