: HBV: Senat hat nichts gesagt
■ Ladenschluss-Kompromiss von Gabriel überrascht
„Es ist mir neu, dass der Ministerpräsident von Niedersachsen für den Ladenschluss in Bremen Vorschläge unterbreiten kann. Aber wir verhandeln auch gerne gleich mit Gabriel“, mit diesen Worten reagierte Bremens HBV-Sekretär Richard Schmidt auf den Kompromiss-Vorschlag aus Hannover. Bremer Läden sollen, hatte Sigmar Gabriel auf einer Pressekonferenz erklärt, in der Woche nicht länger öffnen, aber samstags bis 20 Uhr. (vgl. taz 16.3.)
Die HBV kennt diesen Vorschlag nur aus der Zeitung. „Der Bremer Senat hat eine Allgemeinverfügung beschlossen, die einen anderen Inhalt hat, sagt der HBV-Mann, „seit vier Monaten“ sei darüber mit dem Senat nicht zu reden gewesen. Ein Gesprächsangebot habe er jedenfalls nicht erhalten.
Die HBV ist zudem der Ansicht, dass eine „Allgemeinverfügung“ über Ausnahmen von den Landenöffnungszeiten für die Expo-Zeit rechtswidrig wäre. Sie hat daher einen „Tarifvertragsvorschlag“ gemacht. Darüber wollten die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft bisher nicht reden.
In Hannover wird der Streit um den Expo-Ladenschluss schärfer. Die Betriebsräte von 15 Kaufhäusern in Hannover mit rund 10.000 Beschäftigten seien auf einen Arbeitskampf vorbereitet, drohte die HBV. Die Mitarbeiter in den Kaufhäusern hätten „das Reden satt“. Am 10. April sollen die Kaufhäuser vormittags geschlossen bleiben – wegen Betriebsversammlungen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen