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Uganda: Opferzahl bei 530

Polizei rätselt weiter über den Verbleib des Sektenführers Kibweteere

KAMPALA/BERLIN rtr/taz ■ Die Polizei in Uganda hat gestern ihre Schätzung der Opferzahl des Massenselbstmordes einer Sekte am Freitag auf 530 erhöht. Mindestens 78 von ihnen sind Kinder, deren Tod von den Behörden als Mord behandelt wird. Am vergangenen Freitag war im westugandischen Kanungu eine Kirche der „Bewegung für die Wiederherstellung der Zehn Gebote Gottes“ mit Hunderten von Gläubigen in Flammen aufgegangen, wahrscheinlich als Folge von Brandstiftung durch die Sektenführer. Noch immer ist nicht restlos geklärt, ob auch Sektenführer Joseph Kibweteere dabei gestorben ist. Die staatliche Tageszeitung New Vision berichtete unter Berufung auf die Polizei, Kibweteere habe den Massentod geplant, um wachsende Opposition innerhalb seiner Sekte abzuwehren. Die Gläubigen hätten Kibweteeres Autorität angezweifelt, nachdem die Welt nicht wie von ihm angekündigt am 1. Januar 2000 untergegangen war.

Ein Polizeisprecher sagte, Sektenmitglieder hätten geplant, sich ihr an die Sekte übertragenes Eigentum zurückzuholen. Kibweteere habe sich daraufhin ins Ausland abgesetzt und den Mord an seinen Anhängern organisiert. Dazu passt, dass eine Reihe von Sektenmitgliedern noch vor dem Feuer totgeschlagen oder vergiftet wurden.

Die Bischöfe von Ugandas katholischer Kirche, aus deren Reihen die Sekte kommt, verurteilten inzwischen den Massenmord als „barbarisch, höchst bedauerlich und unakzeptabel“. Die Sektenangehörigen seien „von fanatischen Führern in eine ekelhafte Form von Religiosität irregeleitet“ worden. D.J.

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