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bahngewerkschafter norbert hansen über ...

Streikdrohungen und einen Brief an Kanzler Schröder

taz: Herr Hansen, im Dezember lobten Sie Herrn Mehdorn, er könne gut zuhören. Was ist schief gelaufen?

Norbert Hansen: Wir haben gemeinsam Kompromisslinien skizziert, die er nun klar überschreitet. Es war nie die Rede von Kündigungen und Lohnkürzungen.

Hat die Eisenbahnergewerkschaft Vorschläge, wie die Bahn bis 2004 börsenreif reformiert werden kann?

Die Reformen müssen sozialverträglich gestaltet werden. Wenn dies bis 2004 nicht gelingt, muss der Börsengang verschoben werden. Es ist eine Provokation, die gesamte Reformlast den Eisenbahnern aufzubürden.

Haben Sie konkrete Ideen?

Wir brauchen mehr Unterstützung vom Bund. Wir fordern, dass die Ungleichbehandlung der Bahn gegenüber Lkws und der Schifffahrt aufhört. Der Brief an den Kanzler ist unterwegs.

Ist das nicht kontraproduktiv, auf dem Weg zum Börsengang nach dem Staat zu schreien?

Im Gegenteil, das ist unsere einzige Chance. Es ist nicht einzusehen, warum die Bahn ihre Fahrwegsfinanzierung allein aufbringen soll, während der Staat Millionen in den Straßenausbau steckt. Durch eine Gleichbehandlung spart die Bahn mehr als mit Entlassungen von Mitarbeitern, die sie dringend braucht.

Sie drohen offen mit Streik?

Wenn wir bis Freitag keinen Kompromiss gefunden haben, wird es Warnstreiks geben. FOTO: DPA

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