: Tram darf durch den Westen rollen
Strieder: Straßenbahn soll nun doch über die Bernauer Straße und nicht über den Mauerstreifen fahren
Die seit zehn Jahren umstrittene Verlängerung der Straßenbahnlinie 20 kann nun endlich aufs Gleis gebracht werden. Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) teilte den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses mit, dass das notwendige Planfeststellungsverfahren unverzüglich nach Abschluss der Entwurfsplanung eingeleitet werde. Die Bahn soll von der bisherigen Endstation an der Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg über die Bernauer Straße in Wedding zum Nordbahnhof in Mitte verlängert werden.
Strieder reagierte damit auf einen Antrag des Parlaments vom Juli vergangenen Jahres. Auf Antrag der Grünen hatten die Abgeordneten den Senat damals aufgefordert, den Tramausbau zu realisieren, ohne dafür den südlich der Bernauer Straße liegenden Mauerstreifen zu beanspruchen. Der ehemalige Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU) hatte eine eigene Trasse abseits der Bernauer Straße gefordert. Nur so sei eine vernünftige Reisegeschwindigkeit gewährleistet.
Die Verkehrsverwaltung teilte nun mit, dass es „zur Verlängerung der Strecke durch die Bernauer Straße keine Alternative gebe“. Dort solle die Tram nun „fahrbahnbündig“ geführt werden. Die bisherige Straßenbreite solle ebenso wie der Baumbestand beibehalten werden. Der Ausbau werde schätzungsweise 30 bis 40 Millionen Mark kosten.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Michael Cramer, begrüßte gestern die Entscheidung. Die Debatte endete allerdings wie das Hornberger Schießen. Denn der Fahrbahnquerschnitt sei schon durch das Mauermuseum und restituierte Grundstücke auf dem Mauerstreifen bestimmt gewesen. ga
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen