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Waffen sprechen

Nach neuen Kämpfen im Kongo rückt die UNO von einer Blauhelmentsendung immer weiter ab

BERLIN taz ■ Die Entsendung einer UN-Blauhelmtruppe in die Demokratische Republik Kongo wird immer unwahrscheinlicher. Der Sicherheitsrat erklärte am Mittwochabend seine „Bestürzung“ über neue Kämpfe. Unter diesen Bedingungen könne die im Februar beschlossene 5.500 Mann starke UN-Truppe nicht entsandt werden. Sie soll das Lusaka-Waffenstillstandsabkommen überwachen, das Kongos Präsident Laurent Kabila und seine Verbündeten Angola, Namibia und Simbabwe im Juli 1999 mit den von Uganda und Ruanda unterstützten Rebellenbewegungen geschlossen hatten.

Nach mehreren Angriffen der Kabila-treuen Armeen hatte die von Ruanda unterstützte Rebellenbewegung RCD (Kongolesische Sammlung für Demokratie) am 11. März die Stadt Idumbe im Zentrum Kongos erobert. Am 21. März erklärte die RCD, sie sei bereit, den Krieg bis in die Hauptstadt Kinshasa zu tragen. Kabilas Außenminister Abdoulaye Yerodia kritisierte seinerseits am 15. März das Lusaka-Abkommen. Man hätte dieses Abkommen „nicht zugelassen, wenn wir militärisch stark wären“, sagte er.

Parallel zur Eskalation der Kämpfe verstärkt die zivile Opposition in Kinshasa ihren Druck auf Kabila. Der Oppositionspolitiker Joseph Olenghakoy kündigte vor wenigen Tagen einen Generalstreik ab 8. April an. Auf Rebellenseite war es bereits im Februar zu Generalstreikaktionen gekommen. Es scheint, als fänden die zivilen Kräfte des Kongo zu einer gemeinsamen Sprache, während die Kriegsparteien die Entscheidung auf dem Schlachtfeld suchen. DOMINIC JOHNSON

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