piwik no script img

Harte Fronten beim Finanzausgleich

■ Scherf erwartet „Fingerhakeln“ unter den Ministerpräsidenten

Die Bundesländer streiten weiter um den großen Finanzkuchen. Ohne große Erfolgsaussichten kamen gestern in Berlin erneut die 16 Ministerpräsidenten zu einer zweitägigen Konferenz zusammen, um Lösungen im Bund-Länder-Finanzausgleich zu finden. Besonders die neuen Länder und die Stadtstaaten wehrten sich gegen massive Kürzungsforderungen des bayerischen Ministerpräsidenten, Edmund Stoiber (CSU).

Bremens Bürgermeister Henning Scherf (SPD), gleichzeitig Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz, rechnete mit „einem sehr komplizierten Fingerhakeln“. Wenn die reichen Länder den Stadtstaaten die besondere Einwohnerwertung streitig machten, die Bremen 600 Millionen Mark bringt, „dann gehen in Bremen die Lichter aus“, sagte Scherf. „Wir müssen selbstständig und lebensfähig bleiben“.

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) sagte, der Druck zur Verständigung sei da. „Aber wenn wir uns einigen wollen, dann wird auch Bayern etwas zurückstecken müssen.“

Stoiber stellte indessen klar, dass die Hilfen auch über 2004 hinaus gewährt werden müssten. Ihm gehe es um „mehr Gerechtigkeit“. Das Stadtstaatenprivileg aber könne in seiner jetzigen Form nicht länger bestehen. Auch der Ausgleich für so genannte Hafenlasten stehe zur Disposition. Er fordert, dass die Intensität des Finanzausgleichs etwas zu verringern sei, was den Ausgleich um 6,5 Milliarden Mark verringern würde. Das Bundesverfassungsgericht hatte Bund und Länder im November dazu verpflichtet, spätestens ab 2005 den Ausgleich zu reformieren, sonst würde der Finanzausgleich automatisch aufgehoben. dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen