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Șükriye Karadut,50 Jahre, Hausfrau

Ich lebe bereits seit 27 Jahren in Deutschland und fühle mich in meiner hiesigen Umgebung mittlerweile heimischer als in der Türkei. Ausschlaggebend für meinen Einbürgerungsantrag war jedoch, dass mein Sohn körperlich behindert ist, und da stellte sich die Frage: Welches Land wird besser für ihn sorgen? Ganz eindeutig sind die Voraussetzungen für Behinderte hier besser als in der Türkei. Sowohl, was die medizinische Versorgung betrifft, als auch vom gesellschaftlichen Ansehen aus betrachtet. Da ist es keine Frage, dass ich meinem Sohn seine Zukunft hier sichere. In die Türkei will ich nicht wieder zurückkehren. Doch die Möglichkeit erhalte ich mir, indem ich den türkischen Pass behalte. Die Entwicklungen um den Sprachtest verfolge ich über die Hürriyet. Ich bin gespannt auf den Test. Angst habe ich keine. Was soll mir schon passieren, wenn ich eine Frage nicht beantworten kann? Wenn ich den Test nicht bestehe, haben die Behörden ja keinen Grund, meine Einbürgerung zurückzuziehen. Wenn sie mich zu einem Deutschkurs verdonnern, werde ich den machen. Diskriminiert fühle ich mich deswegen nicht. Lernen ist immer gut.

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