: Globaler Blick
Die Medienwelt ist im Umbruch. Big ist plötzlich auch im Verlags-, Film- oder Rundfunkwesen nicht nur mehr beautiful, sondern vom globalen Wettbewerb diktierte Notwendigkeit: Wer da nicht als börsennotierte Aktiengesellschaft schnell für Kapital sorgen kann – und sich im Umkehrschluss als Kandidat für feindliche Übernahmen angreifbar macht –, sieht sich plötzlich an den Rand gedrängt. Bertelsmann, hier der größte Medienkonzern, macht das gerade vor.
Bei allem Fusionswahn fällt kaum auf, dass man über die beteiligten Unternehmen oft wenig (und wenn, dann höchstens den Börsenkurs) weiß. Abhilfe verschafft ein Buch mit dem Titel „Wer beherrscht die Medien“, das eine Übersicht über die größten Medienunternehmen liefert. Es ist nun in zweiter Auflage als Taschenbuch erschienen. Medienarbeiter skizzieren knapp und verständlich Geschichte, Entwicklung und Unternehmensphilosphie nicht nur der hinlänglich bekannten internationalen Größen, sondern auch der in Deutschland kaum bekannten exotischen Medien – von Südamerika bis Fernost. Das Kompendium überzeugt durchweg, nur mit der Aktualität hapert es notwendigerweise: Gegen die Fusionen der letzten Monate ist das Medium Buch machtlos. E.B.
Günther Rager, Lutz Hachmeister (Hrsg.): „Wer beherrscht die Medien – Die 50 größten Medienkonzerne der Welt“. C. H. Beck, München 2000, 320 Seiten, 29,90 DM
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