: Struktur veraltet
■ Theaterintendant Klaus Pierwoß fordert radikalen Neubeginn beim Staatsorchester
Eine radikale Neuordnung im Philharmonischen Staatsorchester hat gestern der Intendant des Bremer Theaters, Klaus Pierwoß, gefordert. Die Strukturen zwischen dem Orchester und der ehrenamtlichen Philharmonischen Gesellschaft sind nach Ansicht des Theaterchefs „völlig veraltet“. Die Nachfolgersuche für den Generalmusikdirektor (GMD) Günter Neuhold, der Bremen 2002 verlässt, sei jetzt die Chance für einen Neubeginn mit einer professionellen Geschäftsführung im Orchester.
Vehement sprach sich Pierwoß für den Erhalt des Staatsorchesters und der Kammerphilharmonie sowie für eigenständige Profile beider Orchester aus. „Es kann nicht sein, dass die Glocke mit Millionenaufwand saniert wird und man die beiden Orchester darben lässt.“
Bei dem als A-Orchester eingestuften Philharmonischen Staatsorchester sind zurzeit 25 der 99 Plan-Stellen nicht besetzt. Mit Aushilfen muss der Klangkörper über die Runden kommen. Theaterleute klagen deshalb über Verzögerungen im Betrieb. Opernproben des Orchesters, das etwa zwei Drittel seiner so genannten Dienste im Musiktheater leistet, dauern erheblich länger, weil immer wieder neue Aushilfen an den Pulten sitzen.
Eine engere Zusammenarbeit von Kammerphilharmonie und Staatsorchester hält Pierwoß für unrealistisch. Beide Orchester seien kaum koordinierbar. Auch die von GutachterInnen ins Gespräch gebrachte Abstufung des Staatsorchesters zum B-Orchester hätte weit reichende Folgen: Die Tarife von Chor und TänzerInnen sind (zurzeit) an diese Eingruppierung gebunden. Bremen wäre dann nicht nur für OrchestermusikerInnen nur noch zweite Liga. ck
Außerdem gab das Theater gestern Folgendes bekannt: Die Inszenierung „Die letzten Tage der Menschheit“ ist vom 21.5. bis zum 13.7. in 26 Aufführungen wieder im U-Boot-Bunker „Valentin“ zu sehen. Ermäßigte Karten werden langsam knapp. Also Studis, Arbeitslose, SeniorInnen und Co.: Nix wie hin zum Vorverkauf (Tel.: 36 5 3 3 33). Dort gibt es auch schon Karten für das Musical „Porgy & Bess“ (18.7. bis 6.8. im Theater am Goetheplatz) sowie für die Eigenproduktionen des Theaters.
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