: Nie mehr Dezember-Schnee
■ Hamburger Forscher schließt weiße Weihnacht künftig aus
Die Zeit der Weißen Weihnacht in Deutschlands Norden gehört möglicherweise der Vergangenheit an. „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, hat der Wissenschaftler Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie erklärt. Nach Ansicht des Diplom-Meteorologen ist das ein Ergebnis des globalen Klimawandels in Mitteleuropa.
„Durch den Einfluss des Menschen werden die Temperaturen bei uns mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent noch weiter steigen“, meint Latif. Wegen dieses so genannten Treibhauseffekts wird es in Mittel- und Nordeuropa künftig mehr Westwindlagen geben. Das hätte wiederum regenreiche und noch mildere Winter zur Folge. Ein Zusammenhang zwischen der Erwärmung und den immer häufiger auftretenden Flusshochwassern in Deutschland sowie den vermehrten starken Sturmfluten an der Nordseeküste sei nicht nachzuweisen. Allerdings ließen Berechnungen der Wissenschaftler eine gewisse Tendenz in dieser Richtung erkennen.
„Deutschland wird verstärkt unter dem Einfluss von Island-Tiefs stehen, im Mittelmeerraum werden sich dagegen Azorenhochs verstärkt auswirken“, prognostiziert der Meteorologe. Für Südeuropa bedeute dies mehr Dürren, befürchtet Latif.
Rund die Hälfte des gemessenen Teibhauseffektes ist nach seinen Beobachtungen auf den Ausstoß von „klimarelevanten Spurengasen“ wie Kohlendioxid zurückzuführen – CO2 kommt vor allem durch die Verbrennung fossiler Stoffe wie Kohle oder Erdöl in die Atmosphäre, wie zum Beispiel bei der Brandrodung der Regenwälder. lno
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