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Lauer Frühlingsaufschwung

Die Arbeitslosigkeit in Berlin ist im März zwar geringfügig gesunken, gegenüber dem Vorjahr aber gestiegen. Ein Drittel weniger Arbeitsförderungsstellen

Auf dem Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg hat es im März keine Entspannung gegeben. Am Monatsende waren 517.700 Arbeitslose gemeldet, wie das Landesarbeitsamt gestern mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich die Zahl zwar um 7.400, gegenüber März 1999 gab es allerdings 21.300 mehr Erwerbslose. Die Arbeitslosenquote auf der Basis der zivilen Erwerbspersonen ging gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkte zurück und beträgt jetzt 17,3 Prozent. Das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als vor zwölf Monaten.

In Berlin wurden Ende März 274.900 Arbeitslose registriert. Das waren 1.900 weniger als Ende Februar, allerdings 3.100 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als vor zwölf Monaten.

Im Land Brandenburg verringerte sich die Arbeitslosenquote gegenüber Februar um 0,4 Prozentpunkte auf 18,7 Prozent – 0,9 Prozentpunkte mehr als vor zwölf Monaten.

Hauptursachen für die im Vorjahresvergleich gestiegene Arbeitslosigkeit liegen nach Angaben des Landesarbeitsamtes in einer geringeren Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und in der nach wie vor zu schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Die Wirtschaftsdaten wiesen zwar eine positive Tendenz auf, die konjunkturelle Erholung sei jedoch deutlich schwächer als in den alten Bundesländern. Eine nachhaltige konjunkturell bedingte Besserung sei daher in der Region weiterhin nicht in Sicht. Allerdings werde die Entwicklung der Arbeitslosigkeit durch einen Rückgang des Erwerbslosenpotenzials „günstig beeinflusst“.

Wie in den Vorjahren ist auch in diesem Jahr im März der Höhepunkt der so genannten Winterarbeitslosigkeit überschritten, betonte das Landesarbeitsamt. Weniger Arbeitslose als Ende Februar gab es vor allem bei Büroberufen, Bauarbeitern und landwirtschaftlichen Berufen. Dagegen stieg die Zahl bei den baunahen Berufen weiter leicht.

Nach Darstellung des Arbeitsamtes wurde der Arbeitsmarkt im März durch die Politik der Bundesanstalt für Arbeit „spürbar entlastet“. Insgesamt nahmen 107.400 Menschen die Leistungen der Arbeitsförderung in Anspruch, außerdem 10.000 das Jugend-Sofortprogramm. Allerdings wurden insgesamt 50.900 Menschen weniger gefördert als Ende März 1999. adn

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