: böger und islam
Schulsenator will neue Hürde errichten
„Das war zu erwarten“, ist die Antwort der Sprecherin der Schulverwaltung, nachdem das Alevitische Kulturzentrum angekündigt hat, Religionsunterricht anbieten zu wollen. Wenn die Aleviten als Religionsgemeinschaft anerkannt werden, dann dürfen sie laut Schulgesetz Unterricht geben. In Nordrhein-Westfalen haben Aleviten bereits den Antrag auf diesen Status gestellt. Schulsenator Klaus Böger (SPD) möchte jedoch unbedingt verhindern, dass immer mehr religöse Gruppen in die Schulen drängen. Deshalb wird nach Angaben seiner Sprecherin Rita Hermanns momentan juristisch geprüft, ob nur Organisationen, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, Unterricht erteilen dürfen. „Die Barriere wäre dann viel höher.“ Körperschaft des öffentlichen Rechts sind die Amtskirchen, die Jüdische Gemeinde und Adass Jisroel. Sie haben eine feste Organisationsstruktur und dürfen Steuern einnehmen. Der Humanistische Verband, der Lebenskunde unterrichtet, ist vor knapp einem Jahr vor dem Verwaltungsgericht gescheitert mit dem Antrag, als Körperschaft anerkannt zu werden. In Nordrhein-Westfalen hat die islamistische Organisation Milli Görüș bereits mehrere Male versucht, Körperschaft zu werden.
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