piwik no script img

Schutz gefordert

Landeskriminalamt: Wenig Anzeigen von Vergewaltigung in Ehe. Hohe Dunkelziffer vermutet

Fast drei Jahre nach der Unterstrafestellung von Vergewaltigung in der Ehe erstatten Frauen in Berlin nur zögerlich Anzeige. Im vergangenen Jahr seien rund 65 derartige Fälle der Polizei gemeldet worden, sagte Elke Plathe, die im Landeskriminalamt zuständig für Sexualdelikte ist. Das seien rund 10 Prozent der insgesamt 678 erfassten Straftaten, die sich auf Vergewaltigung und besonders schwere Fälle der sexuellen Nötigung bezögen. 1998 hatte es 61 Anzeigen geben.

Laut Plathe ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Schätzungen zufolge kämen auf eine Anzeige zwischen 20 und 40 nicht gemeldete Delikte. „Die Frauen haben Angst, dass man ihnen bei der Polizei nicht glaubt oder ihnen eine Mitschuld gibt“, sagte Plathe. Es seien Schutzmaßnahmen notwendig, damit Frauen Anzeige erstatteten und dann auch eine realistische Möglichkeit hätten, die Beziehungen zu verlassen. Je enger die Beziehung zum Täter sei, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau eine Anzeige erstatte. dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen