: Eine Prise Prävention
■ KLoG: Die neue Hilfe für Konfliktlösung ohne Gewalt
Konflikte sind so alltäglich wie die Tagesschau und das Warten auf die U-Bahn. Die Frage ist nur, wie mensch mit ihnen umgeht. „Konflikte lösen ohne Gewalt“ (KloG) nennt sich eine neues Team der „Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg“ (ajs), die auch das Kinder- und Jugendtelefon betreibt. Die Jugendbehörde bezahlt zwei Honorarkräfte je acht Stunden pro Woche: Eine Prise Prävention.
Zu diesem Begriff hat Gardy Hemmerde von KloG allerdings ein gespaltenes Verhältnis: „Prävention macht jeden zum potentiellen Täter. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Konflikte zu einer demokratischen Gesellschaft dazugehören.“ Und Strategien anbieten, wie man sie löst. „Wir wollen Kommunikationsfähigkeit und Zivilcourage fördern.“
Zielgruppe von KloG sind nicht Kinder und Jugendliche, sondern Eltern und andere Erwachsene, die mit ihnen zu tun haben. Erster Schritt ist die Broschüre „Immer auf die Kleinen“. Sie räumt mit Vorurteilen über immer mehr Gewalt unter Jugendlichen auf und gibt Eltern Tipps, was zu tun ist, wenn ihre Kinder sich beispielsweise einer Gang angeschlossen haben oder Opfer von Gewalt werden.
Weiter Angebote von KloG sind Informationsveranstaltungen, Unterrichtseinheiten und Fachgespräche in den Bezirken. Mit Vertretern von Jugendämtern, sozialen Diensten, Stadtteilkonferenz und Kirche soll zunächst für Eimsbüttel das Angebot zum Thema Gewalt transparent werden. Dieses kann auf andere Stadtteile übertragen werden. Zudem gibt es zwei Ausstellungen zum Thema, die Interessenten ausleihen können. Langfristiges Ziel von KloG ist es, ein Krisentelefon für Eltern einzurichten. Davon gibt es bundesweit bereits 22. san
KloG, Hellkamp 68, Tel: 040/4017 2242
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