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Flug rettete Leben – keine Strafe

Das Amtsgericht hat gestern ein Betrugsverfahren gegen eine 43-jährige Hamburgerin eingestellt. Die Frau war angeklagt, 35.000 Mark für einen von ihr organisierten Krankentransport für eine 74-Jährige von der Kanarischen Insel Lanzarote nach Hamburg nicht bezahlt zu haben. Das Geld war aber bereits vom Sohn der alten Frau bezahlt worden.

Die Gastwirtin hatte wegen angeblicher Fluchtgefahr sechs Tage in Untersuchungshaft gesessen. Die 43-Jährige hatte im Januar 1997 von Hamburg aus den Transport durch ein privates Unternehmen für die verunglückte Mutter eines Freundes organisiert. Sie hatte im Eifer auch die Zahlungsverpflichtung unterschrieben. Als kein Geld kam, klagte das Transportunternehmen gegen die 43-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt waren die 35.000 Mark aber schon von ihrem Freund beglichen worden.

Als Folge des Zivilverfahrens und wegen der hohen Mahn- und Anwaltskosten schaltete sich die Staatsanwaltschaft ein. Weil die Beschuldigte sich nach einem Umzug nicht gleich umgemeldet hatte, wurde Haftbefehl erlassen und sie musste ins Hamburger Untersuchungsgefängnis. „Mir war wichtig zu helfen, die Frau wäre hops gegangen“, sagte die immer noch aufgebrachte Frau im Anschluss an den Prozess. lno

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