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„100 hässliche Männer“

Sieglinde Kaupp, Sekretärin von Karlheinz Schreiber, bestätigt dessen Version der Geldspende an Schäuble

BERLIN/HAMBURG rtr/dpa ■ Zu der noch immer ungeklärten Übergabe der 100.000-Mark-Spende an Ex-CDU-Chef Wolfgang Schäuble hat sich jetzt auch die Sekretärin des Rüstungshändlers Karlheinz Schreiber, Sieglinde Kaupp, geäußert. Sie bestätigte dessen Version der Übergabe und damit auch die Aussagen von Ex-CDU-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister.

Kaupp sagte dem Stern, Schreiber habe ihr im Oktober 1994 einen Brief an Schäuble diktiert. Das Schreiben beginne mit dem Satz: „Als Anlage überreiche ich Ihnen, wie versprochen, den Bildband ‚100 hässliche Männer‘.“ Schreiber habe ihr erklärt: „Das hat was mit Geld zu tun.“ Kaupp sagte, sie habe zunächst „1000 hässliche Männer“ getippt. Dies beanstandete Schreiber mit den Worten: „Das wäre ein bisschen viel Geld.“ Sie könne aber nicht bestätigen, dass Schreiber in den Brief auch Geld gesteckt habe.

Der Bundestagsuntersuchungsausschuss zur CDU-Spendenaffäre will Kaupp nun eventuell vernehmen. Der Ausschussvorsitzende Neumann (SPD) sagte gestern, sie komme als Zeugin in Frage. Sie ist laut Stern zur Aussage unter Eid bereit.

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