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Soundcheck

Heute: DJ Basso Profundo/Video: Our Latin Thing. Über die Wurzeln afrokaribischer Musik ist viel spekuliert worden. Ein klein wenig liegen sie auch in München. Stationiert als GI, erlernte dort nämlich der einflussreiche puertoricanische Percusssionist Ray Barreto das Conga-Spiel, als er im Orlando-Club mit Jazzmusikern aus aller Herren Länder jammte.

Wer es genauer wissen und mehr über Vermischung verschiendenster musikalischer Traditionen erfahren will, geht allerdings heute ins Molotow. Dort wartet ein ganz besonderes Schmankerl auf Latin-Interessierte. Bevor die DJs Profundo und Cecilia aufspielen werden, ist der extrem seltene Dokumentarfilm Our Latin Thing (Nuestra Nova) aus dem Jahr 1971 zu sehen. Er dokumentiert neben den Lebensbedingungen der „Nuyorquinos“ in East Harlem eine der Geburtsstunden des Salsa: das Konzert der Fania Allstars im New Yorker Cheetah Club im heißen August 1971. Ende der 60er Jahre war das Label Fania Records zum entscheidenden player geworden und begann, afrokaribische Musik verschiedenster Herkunft unter dem Oberbegriff „Salsa“ zu promoten. Dass die oftmals kubanischen Song-Autoren dabei keinen Nickel sahen, ist einer der traurigeren Aspekte. Genauso war der stärkere Bezug auf die Musiken der afrokaribischen Diaspora nicht zuletzt eine Reaktion auf das Scheitern des R&B-beeinflussten Boogaloo der 60er Jahre auf dem amerikanischen Markt. Vielleicht hilft das Wissen darum ja auch in der anschließenden Tanzstunde: Free your mind and your ass will follow. tob

21.30 Uhr, Molotow

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