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Kohl mit Schreiber per Vermerk vertraut

CDU-Spendenskandal: Weitere Indizien für einen Kontakt von Ex-Kanzler und Waffenhändler aufgetaucht

BERLIN taz ■ Ex-Kanzler Helmut Kohl kannte den bayerischen Waffenhändler Karlheinz Schreiber offenbar besser, als er bisher zugab. Nach Informationen der taz hat Kohl selbst einen Brief von Schreiber vom Januar 1997 mit Vermerken versehen. Darin geht es um den „sog. Airbusskandal“. Kohl bat um einen Bericht in der „o. a. Angelegenheit“.

In dem Schreiben an Kohl ist von „verleumderischen Anschuldigungen“ gegen den früheren kanadischen Premier Brian Mulroney die Rede. Mulroney stand damals im Verdacht, sich von Schreiber wegen Airbus-Lieferungen an Kanada bestechen lassen zu haben. Schreiber bestreitet das zwar, betont aber Mulroneys Vermittlerrolle bei den Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung und fordert Kohl auf: „Ich weiß, dass Mulroney sich über ein paar Worte gerade von Ihnen in der Angelegenheit freuen würde.“

Die Bonner Staatsanwaltschaft sieht bei ihren Ermittlungen gegen Kohl offenbar einen „hinreichenden Tatverdacht“ der Untreue. Oberstaatsanwalt Bernd König teilte mit, in den kommenden Tagen werde ein Vermerk über die Vorwürfe fertig gestellt und den Rechtsanwälten Kohls zugeleitet. Dies zeige, dass derzeit kein Grund bestehe, das Verfahren einzustellen. Etwa in zwei Monaten werde entschieden, ob Anklage erhoben wird oder nicht. tst/kn

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