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Bremer Theater im Servicetief

■ Theater bei Kundenfreundlichkeit auf letztem Platz

Noch im Februar des vergangenen Jahres zeigte sich ein Großteil der Bremer TheaterbesucherInnen begeistert und beurteilte das Programm der Vier-Sparten-Bühne mit „gut“ oder „sehr gut“. Offenbar vergaßen die TesterInnen damals allerdings, die BesucherInnen intensiver nach der Service-Qualität des Theaters am Goetheplatz zu befragen. Denn da schneidet es konkurrenzlos schlecht ab. Das ist zumindest das Ergebnis einer nicht repräsentativen Studie der Bertelsmann-Stiftung unter bundesweit 15 Staats- und Stadttheatern.

Mit einer Durchschnittsnote von 3,4 landete das Theater bei diesem Service-Vergleich abgeschlagen auf dem letzten Platz, weit hinter den gleichauf liegenden Testsiegern, dem Staatsschauspiel Dresden und dem Essener Aalto-Theater (Note: 1,9). Auch das Oldenburger Staatstheater platzierte sich mit der Note 2,2 weit vor den Bremern. Direkt vor dem Theater am Goetheplatz rangiert das Düsseldorfer Schauspielhaus (3,0).

Für die Studie hatten sich 154 geschulte TesterInnen inkognito in die Theater begeben und dort unter anderem die Freundlichkeit und Kompetenz des Personals, den Ti-cketverkauf, die Ausstattung der ZuschauerInnenräume, das gastronomische Angebot, die Orientierungshilfen im Foyer sowie den Einrichtungsstandard und die Erreichbarkeit der Sanitäranlagen unter die Lupe genommen.

Auf Nachfrage räumte Bremens Intendant Klaus Pierwoß „einen erheblichen Sanierungs- und Verbesserungsbedarf“ in seinem Haus ein. Allerdings fehlten ihm dazu die finanziellen Mittel. Mit einer Verbesserung der Sanitäranlagen-Ausstattung oder einer Erneuerung des Fußbodenbelags im Theater sei daher auf absehbare Zeit nicht zu rechnen.

Beim Kartenservice hingegen sei man dabei, durch die Einführung neuer Techniken ein kundenfreundlicheres Angebot auf die Beine zu stellen. zott

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