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Suchtprävention gekürzt

Lehrer-Schüler-Projekt in Kreuzberg und Prenzlauer Berg wird von der Schulverwaltung gestrichen

In Schulen in Kreuzberg und Prenzlauer Berg wird es zukünftig keine zusätzliche Drogenprävention mehr geben. Das langjährige Projekt „Schule und Sucht“ wird ab dem nächsten Schuljahr beendet. Grund: Die Schulverwaltung will mit den gekürzten Stellen – ingesamt sind es sieben – den stadtweiten Unterrichtsausfall bekämpfen, so die Sprecherin der Verwaltung, Rita Hermanns.

Das Projekt wurde 1987 in Kreuzberg gegründet. Ein festes Team von vier Lehrern, einem Sozialpädagogen und einem Psychologen geht in die Schulen, um in Einzel-und Gruppengesprächen Kinder und Jugendliche über Drogenkonsum aufzuklären. „Unser Konzept ist erfolgreich, weil die Jugendlichen in offener Atmosphäre ohne Lehrer mit uns sprechen können“, sagt Detlev Kretschmann. Gleichzeitig bietet das Team den Lehrern Weiterbildung in Sachen Drogenprävention an. In Prenzlauer Berg gibt es das Projekt seit 1994. Ingesamt 82 LehrerInnen müssen in der Woche ein bis vier Stunden weniger „normalen Unterricht“ geben, um mit den Kindern zum Thema Sucht zu arbeiten. Kretschmann hält die Streichung für fatal, weil die Arbeit wesentlich zur Persönlichkeitsstabilisierung der Kinder und Jugendlichen beitrage. Ein Projekt wie „Sucht und Schule“ gebe es in Europa nicht noch mal. Die Schulverwaltung hält dagegen, dass es an jeder Oberschule einen Kontaktlehrer gebe, der eine Ermäßigungsstunde pro Woche erhalte, um Drogenprävention zu leisten. Zusätzlich arbeitet in jedem Bezirk ein Koordinator, der, mit fünf Wochenstunden ausgestattet, die Lehrer weiterbildet. nau

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