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Kein Dach überm Kopf

■ AK Wohnraumversorgung kritisiert Karin Roths Bilanz zum Winternotprogramm

Der Arbeitskreis (AK) Wohnraumversorgung hat die Bilanz von SPD-Sozialsenatorin Karin Roth zum Ende des Winternotprogramms für Obdachlose kritisiert. 220 zusätzliche Übernachtungsplätze seien nicht genug und Suppenküchen nicht geeignet, nachhaltig aus Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit zu führen. Auch seien die Bezirksstellen zur Wohnungssicherung unterbesetzt.

Letzteres macht der Arbeitskreis anhand der Statistik der Räumungen der vergangenen Jahre plausibel: Demnach stieg die Zahl der Räumungsaufträge von 2721 im Jahr 1994 kontinuierlich auf 3958 im Vorjahr. Die Zahl der tatsächlichen Räumungen wuchs von 1290 auf 2348 während sich bei den Bezirksstellen zur Wohnungssicherung gleichzeitig die unerledigten Fälle stapelten: Von 2308 vor sechs Jahren stieg ihre Zahl auf 3103 im vergangenen Jahr.

Für Helmuth Schmidtke vom AK Wohnraumversorgung ergibt sich daraus klar, dass die Bezirksstellen unterbesetzt sind. Damit könnten sie ihre Aufgabe, durch Verhandlungen mit dem Vermieter oder Übernahme der Mietschulden den Verlust der Wohnung zu verhindern, in vielen Fällen nicht erfüllen. Der „absolute Vorrang“, den Senatorin Roth der Verhinderung von Wohnungslosigkeit offiziell einräume, sei somit nicht existent.

Die Frage der Stellenbewirtschaftung liege bei den Bezirken und dem Senatsamt für Bezirksangelegenheiten, hieß es gestern bei der Sozialbehörde. „Die Bezirke müssten es deutlich sagen, wenn da größere Bedarfe vorliegen“, sagte Behörden-Sprecher Ingo Schädlich. Der Sozialbehörde obliege nur die Globalsteuerung.

Roth hatte Anfang Mai bilanziert: „In Hamburg braucht niemand auf der Straße zu schlafen.“ 3200 Übernachtungsplätze, fast ausschließlich in Einzel- oder Doppelzimmern stünden das ganze Jahr über zur Verfügung. Rund 20 Millionen Mark jährlich gebe die Stadt für die Unterbringung wohnungsloser Menschen aus. Beratungsstellen hätten im vergangenen Jahr rund 500 von ihnen eine Wohnung vermitteln können, eine zentrale Vermittlungsbörse weiteren 400. Für das Hilfsangebot an Obdachlose gebe der Senat 120 Millionen Mark im Jahr aus. knö

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