: Militär verhängt Kriegsrecht
Präsident der Fidschi-Inseln tritt zurück. Nun droht Ausschluss aus dem Commonwealth
PACIFIC HARBOUR rtr ■ Zehn Tage nach dem Umsturzversuch auf den Fidschi-Inseln hat das Militär gestern das Kriegsrecht verhängt. Mit großem Widerwillen habe er die Exekutivgewalt übernommen, sagte Armeechef Frank Bainamarama. Es sei das Hauptziel des Militärs, dem Land Frieden und Stabilität zu bringen.
Soldaten mit Ausgang und Reservisten wurden in die Kasernen beordert. Bainamarama verhängte eine 24-stündige Ausgangssperre über die Hauptstadt Suva. Zuvor hatte das Militär eine 48-stündige Sperre verkündet. Präsident Ratu Sir Kamisese Mara trat nach Angaben seines Sekretärs zugunsten des Kriegsrechts zurück.
Unterdessen drohten Neuseeland und Großbritannien Fidschi mit einer Aussetzung der Mitgliedschaft im Commonwealth. Neuseelands Außenminister Phil Gough sagte in London dem Rundfunksender BBC, mit dem Generalsekretär des Commonwealth, Don McKinnon, sei bereits über eine Aussetzung der Mitgliedschaft Fidschis gesprochen worden. Gough drohte zudem mit Sanktionen. Ein Sprecher der britischen Regierung sagte der BBC, Fidschi werde einen sehr hohen Preis zahlen, wenn es die Gemeinschaft der demokratischen Staaten verlasse. Fidschis Militär hatte zuletzt 1987 unter Sitiveni Rabuka geputscht und war deswegen bis 1997 aus dem Commonwealth ausgeschlossen gewesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen