Büro Light für echte Geschäfte

■ Wer nur eine gute Adresse braucht, kann sich virtuell in der Etage 21 einmieten und so tun, als ob er eine Sekretärin hätte

In der alten Rinderschlachthalle direkt gegenüber vom Schlachthof hat Etage 21 ihren Sitz. Das klingt vielleicht nach Versammlungsort eines Geheimbundes, ist aber eine lichtdurchflutete Ansammlung von 21 Büroräumen verschiedener Existenzgründer.

Die Stadterneuerungs-und Stadtentwicklungs Gesellschaft (STEG) will mit diesem Projekt junge Unternehmer in und um St. Pauli ansiedeln. Hier können Existenzgründer kostengünstig Büroräume anmieten, 30 Quadratmeter für um die 620 Mark kalt, und die dortige Infrastruktur nutzen. Die Mieter teilen sich beispielsweise Sekretariat und Kopierer, so fallen für den Anfang keine hohe Anschaffungskosten an. Außerdem gibt es zwei Konferenzräume, die stundenweise zu vermieten sind.

„So ein kleines Büro findet man sonst nicht so leicht“, meint Michael Wech von „Medienproduktionen“. „Für mich alleine ist das die ideale Größe, und ich brauche eine Tür, die ich hinter mir zumachen kann.“

Statt sich in Etage 21 tatsächlich einzumieten, bietet das Gründerzentrum jetzt auch ein „Büro Light“. Die virtuellen Mieter sind zum Beispiel Unternehmer ohne festen Firmensitz, die von zu Hause aus arbeiten. Um sich besser repräsentieren zu können, erhalten sie für monatliche 40 Mark Geschäftsadresse und Briefkasten im Gründerzentrum. Oder das dortige Sekretariat nimmt Anrufe von Geschäftspartnern entgegen und leitet sie weiter. Das kostet 80 bis 120 Mark. Außerdem kann man für 15 Mark pro Stunden die beiden Konferenzräume nutzen.

Auch die virtuellen Mieter können von der Gründer-Info St. Pauli profitieren, Veranstaltungen besuchen, Fachzeitschriften einsehen, und beim „Gründer-Brunch“ Kontakte zu anderen Unternehmern knüpfen. Die Gründer-Info will die Mieter auch auf die Zeit nach Etage 21 vorbereiten, denn nach spätes-tens fünf Jahren läuft hier für jeden der Mietvertrag aus. „Eigentlich bräuchten wir dann Etage 31 für diejenigen, die über die Existenzgründung hinaus sind“, meint Michael Wech. bla