: fotografie: horst lang im ruhrgebiet der hütten und zechen
Horst Lang, 1931 in Essen geboren, ist kein Fotograf, den man bislang kennen musste – besser, überhaupt kennen konnte. Denn Horst Lang war bis zu seiner Pensionierung 1991 Tatortfotograf bei der Essener Polizei. Erst 1998 konnte man in seiner kleinen Studioausstellung im Josef Albers Museum in Bottrop entdecken, dass seine in den Fünfziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren entstandenen Ruhrgebietsaufnahmen eine ebenso lakonische wie eindringliche Dokumentation der letzten Blütezeit des Reviers darstellen. Ohne Auftrag, nur seiner eigenen fotografischen Passion folgend, schuf er ein Lebenswerk, das künftig in die Reihe der großen Ruhrgebietsdokumentationen von August Sander, Albert Renger-Patsch, Chargesheimer und Bernd und Hilla Becher zu zählen sein wird. In seinen suggestiven, gleichwohl unsentimentalen und stark journalistisch inspirierten Schwarzweißfotografien hielt er die gigantischen Zechen, Gruben und Hüttenwerke des Reviers fest, wobei er es nicht versäumte, auch dessen Bewohner, ihre Wohnsiedlungen und Kneipen zu fotografieren. Und das ist es auch, was an seinen Bildern fasziniert: ihr ungeniertes Alltagsformat. Heute sollte man also Horst Lang unbedingt kennen lernen. Gelegenheit dazu bietet sein erster Bildband („ ... als der Pott noch kochte. Photographien aus dem Ruhrgebiet“. Mit einem Text von Andreas Rossmann. Schirmer/Mosel Verlag, München 2000), dem wir die Aufnahme der Gaststätte „Louise Platz“ bei der Zeche Graf Beust, Anfang der Sechzigerjahre, entnehmen. BWG
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