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Bekennende gegen Homos

■ Homosexualität als „Gotteslästerung“ verurteilt

Für die streng gläubigen Gemeindeglieder der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes-Sodenmatt gehört die gleichgeschlechtliche Liebe offenbar auf den Index. Weil der Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) gegen dieses ungeschriebene Gesetz verstieß, beschloss die Gemeinde jetzt, ihre Rechte und Pflichten gegenüber der BEK ruhen zu lassen – mindestens so lange, bis sich der BEK-Kirchenausschuss für die „offensichtliche Gotteslästerung“ entschuldige und „Buße tue“.

Sauer sind die Sodenmatter über die unkommentierte Veröffentlichung einer Stellungnahme der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) zum verbesserten Rechtsschutz für Homo-Paare in einem Bremer Kirchenblatt. Sie werten es als – sündige – Zustimmung, dass die obersten Bremer Kirchenleute sich nicht von der EKD-Position distanzierten, wonach gleichgeschlechtliche Paare aufgewertet, aber nicht Ehepaaren gleichgestellt werden sollen.

Pastor Louis-Ferdinand von Zobeltitz wies die Vorwürfe für die BEK zurück. Die EKD-Position sei im Rahmen der Informationspflicht gegenüber den Gemeinden abgedruckt worden. Inhaltlich habe sich der Kirchenausschuss damit nicht auseinander gesetzt. Die Huchtinger Gemeinde fiel zuletzt dadurch auf, dass sie Pfarrerinnen ablehnte. „Die Frauenordination ist von unserem Herrn Jesus nicht gewollt“, so der 61-jährige Gemeindepastor Karsten Bürgener. ede

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