: Teures Schlossmuseum
Stiftungspräsident: Ansiedlung von Dahlemer Museum im wiederaufgebauten Schloss kostet 1,4 Milliarden
Etwa 1,2 bis 1,4 Milliarden Mark wird es nach Auffassung von Klaus-Dieter Lehmann kosten, die Sammlungen außereuropäischer Kulturen auf den Schloßplatz zu holen. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erarbeitet gegenwärtig ein Konzept für die Umsiedlung dieser Museumsbestände aus Dahlem, das Ende dieses Jahres fertig sein soll. Rund 50.000 der insgesamt 150.000 Quadratmeter Fläche des noch zu errichtenden Gebäudes soll die Sammlung beanspruchen, sagte Lehmann am Mittwochabend.
Ihm gehe es zuerst um die inhaltliche Konzeption und erst in zweiter Linie um das Haus. „Da bin ich für alles offen“, sagte Lehmann mit Blick auf die Debatte um einen möglichen Wiederaufbau des Stadtschlosses.
Allerdings müssten die Bedingungen für eine angemessene Präsentation der Sammlungen erfüllt sein. In den vergangenen zehn Jahren habe es über den Schloßplatz eine „reine Fassadendiskussion ohne Inhalte“ gegeben.
Der Vorschlag des Stiftungspräsidenten, mit dem langfristigen Umzug der außereuropäischen Museen an den Schloßplatz ein Pendant zur benachbarten Museumsinsel mit ihrer eurozentrischen Ausrichtung zu schaffen, war auf große positive Resonanz gestoßen.
„Wir wollen keine Event-Kultur, sondern Zusammenhänge darstellen“, sagte Lehmann. Zugleich könne Deutschland an dieser „ersten Adresse“ eine neue Sichtweise demonstrieren und „die Eigenwilligkeit der anderen Kulturen ohne imperiale Geste“ vorstellen. Dies werde auch den Besucherzahlen zugute kommen. ADN
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