: Hilfe für Sorgen-Kinder
■ Notruftelefon für Kinder, deren Eltern an einer Sucht leiden, eingerichtet
Für Kinder und Jugendliche, deren Eltern unter Alkohol- oder einer anderen Sucht leiden, gibt es seit gestern ein gebührenfreies Notruftelefon. Damit ging für „Wendepunkt e.V.“ ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der im Januar gegründete Verein zum „Vorbeugen und Behandeln von Suchtkranken“ bietet Hilfe, Informationen und Therapien für Süchtige und deren Angehörige, insbesondere Kinder.
Der anonyme Telefonhilfsdienst sei immer zu den Zeiten erreichbar, in denen es die betroffenen Kinder besonders schwer hätten, sagt Antje Trabeck von „Wendepunkt“. So ist er am Wochenende, an Feiertagen und in den Schulferien rund um die Uhr, in der Woche von 17 bis 23 Uhr mit geschulten BeraterInnen besetzt.
Möglich wurde die Einrichtung des Notruftelefons durch eine Spende der „Budnianer-Hilfe“ in Höhe von 10.000 Mark. Die Budnianer-Hilfe sammelt und spendet seit 1997 Geld für Projekte, die benachteiligten Kindern zugute kommen. Ihre Mitglieder sind größtenteils Angestellte der Drogerie-Kette Budnikowsky.
Das Nottelefon sei deshalb eine nützliche und wichtige Einrichtung, so Trabeck von Wendepunkt, weil es ein erster Zugang zu von Sucht betroffenen Familien sein kann. „Zuhören ist die Brücke“, sagt sie. Vor allem Alkoholismus werde häufig als Familiengeheimnis behandelt, über das mit niemandem gesprochen werden dürfe. Macht ein Kind oder Verwandter jedoch den ersten Schritt und wendet sich an eine kompetente Beratungsstelle, kann dies allein schon den Eltern helfen, „den Suchtkreislauf zu durchbrechen“. sus
Die gebührenfreie Nummer des Notruftelefons lautet 0800 280 280 1. Eine Merkkarte mit der Telefonnummer soll demnächst in allen Budni-Filialen ausliegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen