: Scharping zu freihändig
Der Bundesrechnungshof rügt den Verteidigungsminister für seine Privatisierung von militärischen Einrichtungen
BONN dpa ■ Scharfe Kritik hat der Bundesrechnungshof am Vorgehen von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) bei den Privatisierungsaktionen für die Bundeswehr geübt. Bei dem ersten Projekt zum Rahmenvertrag zwischen Bundesregierung und Industrie zu nachhaltigen Kosteneinsparungen bei der Bundeswehr sei die Wirtschaftlichkeitsberechnung vernachlässigt worden, geht aus einem vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofes hervor. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um das Gefechtsübungszentrum des Heeres in Sachsen-Anhalt. Scharping habe den Auftrag für das 176 Millionen Mark teure Übungszentrum „freihändig und ohne Wettbewerb“ vergeben. Mit einem Rahmenvertrag zwischen Regierung und Wirtschaft hatte Scharping Ende 1999 die größte Privatisierungsaktion in der Geschichte der Bundeswehr begonnen. Mit einem marktwirtschaftlichen Kurs und erheblichen Privatisierungen bei Einrichtungen und Fahrzeugen der Streitkräfte will der Minister Geldmittel für Investitionen in der Bundeswehr freisetzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen