: Wasteland
Nein, die Frage ist nicht neu, auch nicht speziell europäisch oder primär deutsch: Ob Jesus wohl ein Obdach finden, ob sein Anliegen Gnade finden würde vor jenen Grenzschützern, die für den Empfang von Asylbewerbern zuständig sind? Fragen, die das Stück Die bittere Pille des Exils formuliert: Von Bassirou Ayeva, einem Journalisten aus Togo, stammt das Werk, das Potal, eine Gruppe junger Flüchtlinge aus Bremen, aufführt. Die Story: Weißer Mann verspricht Eingeborenen-König das Blaue vom Himmel bzw. Demokratie in Afrika – und was geschieht? Der Weiße bricht einen Krieg vom Zaun, vor dem die Einheimischen flüchten –was aber nicht bedeutet, dass sie im ach so demokratischen Deutschland, der Heimat des Kriegstreibers, allerliebst und herzlichst empfangen würden.
heute, 20 Uhr, Kölibri, Hein-Köllisch-Platz
Fast wähnt man sich in Arthur Schnitzlers Reigen: Regisseur treibt's mit Assistentin, Regisseurs-Ehefrau verliebt sich in Jungschauspieler, und der... Aber was in der Inszenierung von Was ungesagt bleibt... als „Stück im Stück“ geprobt wird, ist eigentlich Schnitzlers Sylvesternacht, in der fast alles drunter und drüber geht, ohne dass die Beteiligten beurteilen könnten, ob sie einander subtil verletzen oder bloß spielen.
heute, 20 Uhr, Kammerspiele
Loben und preisen soll ein Gala-Konzert mit den Hamburger Symphonikern die Hochschule für Musik und Theater, die seit 50 Jahren Nachwuchs (nicht nur) auf Geige und Fiedel ausbildet und sich um das Erstarken manches Nachwuchs-Sprösslings verdient gemacht hat. Gegeben wird Richard Wagners ehrwürdige Walküre – aber nur der 1. Akt – vermutlich, um Geschmack auf mehr zu machen, irgendwann demnächst mal auf dem Grünen Hügel...
heute, 20 Uhr, Musikhalle
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