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Iraner in Berlin
In Berlin leben nach Angaben des Statistischen Landesamtes rund 7.000 Iraner. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge und stammen aus der iranischen Mittelschicht. Darunter sind viele Angehörige akademischer Berufe wie Ärzte, Wissenschaftler und Ingenieure sowie Künstler und Schriftsteller. Einige waren nach dem Sturz des demokratisch gewählten Premiers Mohammed Mossadek im Jahre 1953 vor dem neuen Regime von Schah Reza Pahlevi geflohen. Zahlreiche Flüchtlinge kamen auch nach der Revolution 1979, als Ajatollah Khomeini eine fundamentalistische Mullah-Herrschaft etablierte und gegen Irak Krieg führte.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts waren Perser zum Studium nach Berlin gekommen. 1915 erschien in Berlin die erste Studentenzeitschrift in persischer Sprache. Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg galt Berlin als ein Zentrum persischer Kultur in Europa. Heute gibt es in der Hauptstadt zahlreiche iranische Geschäfte und Restaurants sowie engagierte Kulturvereine.
Nach Angaben des Landesamtes für Verfassungsschutz üben oppositionelle Iraner in Berlin nur geringen Einfluss aus. Die „Organisation der Volksmudschaheddin Iran“ mit bundesweit 900 Anhängern habe in Berlin 20 Mitglieder. DPA
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