piwik no script img

Böser Sparzwang in Oldenburg

■ Alle Ausgaben der Stadt um sechs Prozent gekürzt

Oldenburg – Zur Sanierung der Stadtfinanzen hat Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Poeschel (CDU) drastische Sparmaßnahmen angeordnet. Wie ein Sprecher gestern mitteilte, werden alle Ausgaben bis auf weiteres um sechs Prozent gekürzt. Empfänger freiwilliger kommunaler Zuschüsse müssen nach Angaben der Stadt mit weitaus tieferen Einschnitten rechnen. Dort sollen Mittel künftig nur nach Prüfung des Einzelfalls freigegeben werden.

Mit den Kürzungen setze Poeschel eine Anweisung der Bezirksregierung Weser-Ems zum Schuldenabbau um. Die Kommunalaufsicht verlange darin in diesem Jahr Einsparungen von 19,6 Millionen Mark, heißt es. Das seien zehn Millionen Mark mehr als die Stadt habe sparen wollen.

Mit der Absicht, den Spar-Befehl der Bezirksregierung mit einer Klage anzufechten, war Poeschel gescheitert. Mit einer rot-grünen Mehrheit lehnte der Oldenburger Rat einen entsprechenden Vorstoß des OB ab.

Für die Oldenburger SPD warf dessen Vorsitzender Dietmar Schütz Poeschel gestern „Konzeptionslosigkeit“ vor. Aus Sicht der SPD reiche eine generelle Kürzung der Zuschüsse in den Bereichen Jugend, Kultur, Soziales und Sport von höchstens sechs Prozent. Einen maßgeblichen Beitrag zur Entschuldung könne außerdem der Verkauf städtischen Vermögens erbringen. Dazu zähle die bisher kommunale Abwasser-Beseitigung, so die SPD. Jeti/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen