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Kopfgeld für IG Metaller

■ Neuer Neonazi-Steckbrief gegen Elmshorner IG Metall-Chef

Wieder Neonazi-Morddrohungen gegen den Elmshorner IG Metall-Chef Uwe Zabel: An mehreren Stellen in der Kleinstadt tauchten gestern Plakate in Form eines Steckbriefes auf: „Gesucht: Uwe Zabel – IG Metall-Vorsitzender von Elmshorn – die linke Ratte hält sich in Elmshorn und Hamburg auf – Kopfgeld 10.000 Mark“. Auf dem Steckbrief prangt zudem ein fettes „ZOG“. Bereits in der Nacht zum 14. April hatten Rechte ein Transparent gleichen Inhaltes mit dem Zusatz „tot oder lebendig“ an der Autobahn 23 bei Tornesch angebracht.

Dieser neuerliche Mordaufruf hat nach Informationen aus Insiderkreisen eine neue Qualität. So steht „ZOG“ („Zionist occupied Government“) in der militanten Neonaziszene als Synonym für die Bedrohung durch eine behauptete jüdische Weltherrschaft. Weitere Indizien für die rechte Urheberschaft sind antisemitische Karikaturen auf dem Steckbrief.

In England wird das Kürzel „ZOG“ gern von der Neonazi-Terrorgruppe „Combat 18“ (Kampf Adolf Hitler) und vom neonazistischen Rechtsrock-Musiknetzwerk „Blood & Honour“ (Blut und Ehre) benutzt. Aber auch im Interview mit dem rechtsextremen Polizistenmörder Kay Diesner in der neuesten Ausgabe des Neonaziblattes „Hamburger Sturm“ wird „ZOG“ durchweg als Zusatz für die verhassten, nach Neonaziideologie vom Judentum unterwanderten „Systembehörden“ genannt.

„Die Drohung ist sehr ernst zu nehmen“, so der ermittelnde Itzehoer Staatsschützer zur taz hamburg. Die Polizei habe zwar noch „keine konkreten Täterhinweise“, da es keine Augenzeugen gebe, sie habe aber ein „gewisses Täterklientel im Auge“. In den vergangenen Wochen hatte es neben den Drohungen gegen Zabel mehrere Anschläge auf die Elmshorner IG Metall-Geschäftsstelle gegeben.

Die IG Metall-Bezirksleitung Küste reagierte entsetzt und forderte wegen der „nicht mehr hinzunehmenden Bedrohung“ die Behörden zum Handeln auf. „Das ist nicht das Werk einzelner Verirrter“, so IG Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller, „da stecken Neonazi-Organisationen hinter, und sie sind auch bekannt.“ Peter Müller

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