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Bankenfusion: Cobra geht in die Offensive

Commerzbank-Großaktionär will sich nicht mundtot machen lassen und ficht das Stimmverbot der Bankenaufsicht an

FRANKFURT/M. dpa ■ Die Beteiligungsgesellschaft Cobra will die mögliche Fusion von Dresdner und Commerzbank weiter verhindern. Trotz roter Karte durch die Berliner Bankenaufsicht wollen die Cobra-Manager auch künftig Einfluss auf die Geschicke der gelben Bank nehmen.

Cobra-Geschäftsführer Hansgeorg Hofmann kündigte gestern an, die Entscheidung des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen (BAKred), Cobra die Ausübung ihrer Stimmrechte auf Commerzbank-Aktien zu untersagen, „mit allen rechtlichen Registern“ zu bekämpfen. „Unsere Angriffslust ist geweckt.“

Der geplante Zusammenschluss zwischen Dresdner und Commerzbank ist nach Meinung von Hofmann allerdings „schon gescheitert“. Indirekt unterstellte er der Dresdner Bank, mit gezielten Verkäufen den Kurs der Commerzbank-Aktie „zu knüppeln“. Der frühere Dresdner-Vorstand ist ohnehin überzeugt: „Die Fusion rechnet sich nicht.“ Ein Zusammenschluss nur zu Lasten der Mitarbeiter und der Aktionäre sei nicht sinnvoll, betonte Hofmann mit Hinweis auf die fast identische Kunden- und Geschäftsstruktur beider Geldhäuser. Nicht zuletzt im eigenen Interesse – Cobra vertritt rund 24 Investoren mit zusammen 17 Prozent des Commerzbank-Kapitals – favorisiert die Beteiligungsgesellschaft eine grenzüberschreitende Lösung. Eine Reihe “ausländischer Top-Adressen“ – auch außerhalb Europas – warte bereits auf ein Ende der Verhandlungen mit der Dresdner Bank.

Hinter der Entscheidung des BAKred wittern die Cobra-Manager den mächtigen Einfluss der deutschen Großbanken, um „einen lästigen Aktionär auszusondern“. Für das Verbot der Stimmrechtsausübung habe die Bankenaufsicht trotz dreimonatiger Fleißarbeit lediglich die straffrei gebliebene Steuerhinterziehung von Hofmann angeführt. Er musste deshalb 1997 aus dem Dresdner-Vorstand ausscheiden.

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