piwik no script img

stellungnahme der bvg

In dubio pro Busfahrer

Der Pressesprecher der BVG, Klaus Wazlak, zu den beiden Beschwerden: Fall 1: „Es ist nicht Aufgabe der Fahrer, Motivationsforschung zu betreiben.“ Das heißt: Dumitru Cucu hätte von sich aus auf seine Krankheit hinweisen müssen. Aus Sicht der BVG hat sich der Fahrer also korrekt verhalten. Manchmal seien Busfahrer – 4.000 gibt es bei der BVG – „etwas hartgesotten“, doch „ein paar Worte mehr“ vom Fahrgast hätten „eine größere Geschichte verhindert“.

Fall 2: Den Ausgang der Anzeige vergleicht Wazlak mit dem „Hornberger Schießen“. Zur Identifizierung des Fahrers brauche man die vierstellige Busnummer, auf die die Studentin nicht geachtet hat. Außerdem „kommt nix raus, wenn der Fahrer noch keine Verfehlungen in seiner Akte hat“. Die BVG wendet bei der Konstellation „Aussage gegen Aussage“ eine seltsame Methode an: Hat der Fahrer noch keinen Eintrag, scheint der Vorwurf unwahrscheinlich. Angaben über jährliche Beschwerden und Anzeigen macht die BVG nicht, weil diese dezentral bearbeitet werden. Wazlak betont zwar, dass „jedem Fall“ nachgegangen werde, aber er legt auch Wert auf die Feststellung, dass es „zunehmend Lob“ von Fahrgästen gebe. Das führt er auch auf „Freundlichkeitsseminare“ zurück. WAHN

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen