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Gefahr von rechts

betr.: „Spekulationen um die Täter“ u. a. (Anschlag in Düsseldorf), taz vom 29. / 30. 7. 00

Beim Attentat auf die Abgeordnete Beer und beim neuerlichen Bombenanschlag in Düsseldorf wurde das Trauma Hoyerswerda, Mölln und Solingen wieder wach. Im „Nach Hamburg“-Zyklus des Liedermachers Hannes Wader (1989), in dem er an die Misshandlung und Erhängung von 20 Kindern durch SS-Schergen in einer Hamburger Schule in den letzten Kriegstagen erinnert, mahnt er vor der immer noch (latenten?) Gefahr von rechts und sagt zum Schluss: „. . . es gilt die Dämpfe abzulenken, die aufsteigen aus diesem giftigen Schlamm, sie für immer zu binden, auch im Gedenken der Kinder vom Bullenhuser Damm“.

GÜNTER SCHULLENBERG, Düsseldorf

Könnte man nicht eine Spendenaktion ins Leben rufen, wo viele zusammenlegen für eine saftige Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung dieser Arschlöcher in Düsseldorf, Ludwigshafen etc. führen und so diese Rattenlöcher ein bisschen ungemütlicher für ihre Bewohner zu machen? Das wäre mir schon ein paar Mark wert. ULLRICH KNAPP

betr.: „Lautes Schweigen“, taz vom 31. 7. 00

„Wortgewaltig“ nennt Ulrike Herrmann die rotgrünen Äußerungen zum „Rechtsradikalismus“ und outet die bösen schweigenden Christdemokraten.

Dabei sind die Aufrufe gegen Gewalt und das angekündigte „harte Durchgreifen gegen rechts“ das übliche PolitikerInnengeschwafel. Was kann Otto Schily schon mit Armutsflüchtlingen anfangen? Warum leistet sich Rot-Grün Flughafenverfahren und Fressgutscheine für Flüchtlinge, einst von Grünen als menschenunwürdig verdammt? Heißt „hart durchgreifen“ vier statt drei Jahre Knast für Brandbombenwerfer?

Wer sich selbst so unglaubwürdig macht, dessen „Wortgewalt“ kann nun wirklich nicht ernst genommen werden, sondern ist peinlicher Reflex pseudolinker Ruinen. Politik, die sich ernsthaft gegen rechts wenden würde, müsste sich tatsächlich mit Fluchtursachen, humanitären Grundwerten einer Gesellschaft und Verteilungsdiskussionen (Wohlstand, Bildung) beschäftigen. Schon um die eigene Klientel zu überzeugen, denn Wahlen lassen sich mit unsicheren Halbheiten (siehe doppelte Staatsbürgerschaft) nicht gewinnen.

Solange also die Regierung nicht sagt: „Flüchtlinge haben ein Recht auf Flucht!“, sondern Flüchtlinge zuerst im Zusammenhang mit Sozialmissbrauch Erwähnung finden, ist sie Teil der mächtigen Konstante der Duldenden. [...] STEFAN BUSCHE, Bielefeld

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