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Keine Entwarnung bei Warentest

Stiftung bekommt zusätzliches Geld – und zusätzliche Aufgaben. Aber: „Bildungstests lösen Finanzproblem nicht“

BERLIN taz ■ Die deutschen Verbraucherorganisationen brauchen keine Subventionen mehr, wenn sie sich die richtigen Aufgaben suchen – das meint die Wirtschaftswoche. Zwei Wochen nach der großen Aufregung um die geplante drastische Mittelkürzung bei der Stiftung Warentest sehen die Kollegen deren Probleme gelöst: Die von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) geplanten Tests von Bildungsangeboten sollen die Löcher stopfen.

Die CDU hatte gefordert, eine „Stiftung Bildungstest“ zu gründen. Die gemeinnützige Einrichtung solle die 35.000 deutschen Weiterbildungsfirmen, die sich einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Mark teilen, unter die Lupe nehmen und mit ihren Untersuchungen zu einem Markenzeichen werden – wie die Stiftung Warentest es bereits ist. Bulmahn hatte noch am gleichen Tag gekontert: „Wir sind zur Zeit mit der Stiftung Warentest im Gespräch, einen Bildungstest zu entwickeln.“ Wolfgang Springborn, Pressesprecher der Stiftung, bestätigt, dass ein Projekt in Planung ist.

Doch zur Lösung des Finanzproblems – der Zuschuss des Wirtschaftsministeriums soll im nächsten Jahr um fünf auf nur noch acht Millionen Mark jährlich sinken – könne die neue Aufgabe nicht beitragen. Denn die zusätzlichen Aufgaben würden zwar mehr Geld in die Kasse spülen, aber auch mehr Kosten mit sich bringen. Die von Mitarbeitern des Bildungsministeriums vertretene Ansicht, einmal angelaufene Bildungstests könnten später ohne Subventionen weiter geführt werden – dann vielleicht nicht mehr unter dem Label der Stiftung Warentest, sondern von Privaten organisiert – nennt Springborn „naiv“: Es sei fraglich, ob es einen ausreichend großen Markt für diese Informationen gebe.

Diplomatischer formuliert es Sabine Braun, Pressesprecherin des Hauses Bulmahn: Zunächst werde es eine Pilotphase in der Zusammenarbeit geben. „Was dann kommt, werden wir sehen.“ Die Stiftung habe sich schon einmal mit einem Bildungstest auf die Nase gelegt. „Aber in den zehn Jahren ist ja auch viel passiert“, sagt Braun mit Blick auf die vielen Firmen, die ihre Mitarbeiter schulen lassen. MATTHIAS SPITTMANN

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