: Kinderspiele mit Profibasketballern
Im Sportforum Hohenschönhausen startet nächste Woche das siebte Berliner Kinderfestival. Der Nachwuchs kann dabei kostenlos rund 60 Sportarten testen. Und mit etwas Glück für ein Jahr umsonst in einem der beteiligten Vereine weiterturnen
von EVA KÜHNEN
Basketball spielen mit Profis der amerikanischen Liga, Torwandschießen mit Kickern von Tennis Borussia und Formel-1 fahren wie Schumi. Letzteres zwar nicht mit echten Rennern, sondern nur am Simulator: Aber all das ist auf dem 7. Berliner Kinderfestival im Sportforum Hohenschönhausen vom 22. bis 27. August möglich.
Zahlreiche Sportvereine Berlins präsentieren rund 60 Sportarten, die die Besucher kostenlos ausprobieren können. Über 120 Sponsoren bieten 70 verschiedene Spiel- und Spaßaktionen an. Hier kann man die Burger eines Sponsors wieder abtrainieren, um sich anschließend mit einem empfohlenen koffeinhaltigen Kaltgetränk zu erfrischen.
Die Überschüsse des Festivals werden vom Landessportbund auf die beteiligten Sportvereine verteilt. Die Internationale Veranstaltungs Marketing GmbH (IVM) und der Verein „Juventus – zum Schutz für Kinder und Jugend“ als Initiator erwarten bei freiem Eintritt mehr als 400.000 große und kleine Besucher. „Wir wollen Kinder zum Sport bringen und weg von der Straße holen“, sagt Manfred Wandner, Projektleiter der Firma IVM. Und das nicht nur für eine Woche. Die beteiligten Sportvereinen verlosen etwa 2.000 freie Plätze. „Die Kinder können dann ihre Lieblingssportart wenigstens für ein Jahr kostenfrei ausprobieren. Sei es Fußball, Tennis oder auch Tauchen“, sagt Andreas Koch, Gründer und Geschäftsführer der Firma IVM.
Die Idee hatte Andreas Koch bereits 1993. Der damalige Leiter einer Tennisschule in Wuppertal wollte Kindern mehr bieten als Tennis und nahm deshalb Sportarten wie Hockey, Basketball und Volleyball in sein Programm auf. Zu einem Präsentationswochenende kamen 30.000 Besucher. „Mit diesem Erfolg haben wir uns ein Jahr später nach Berlin getraut“, erzählt Koch.
Seit 1994 kann das Berliner Kinderfestival wachsende Erfolge verbuchen. Mittlerweile werden deutschlandweit sechs Kinderfestivals veranstaltet. Darunter Dresden, Stuttgart und Bochum. „Aber Berlins Besucherzahlen können die anderen Städte nicht toppen“, fügt Koch stolz hinzu. Was allerdings nicht ganz überraschen mag bei der Größe der Hauptstadt.
Für ausreichende Sicherheit ist gesorgt: „Alle Geräte werden vor Beginn des Festivals vom TÜV abgenommen“, bekräftigt Koch. Dies ist jedoch nicht der Normalfall. Denn Joachim Frank, Sachverständiger für Spiel- und Sportstätten vom Technischen Überwachungsverein, bemängelt die Sicherheit auf einem Großteil der Berliner Spielplätze. Viele Bezirksämter würden die Anlagen nicht regelmäßig kontrollieren und bei der Wartung aus Kostengründen auf private Firmen zurückgreifen, klagt Frank. Diese würden sich aber nur schlecht mit den Sicherheitsauflagen für Spielgeräte auskennen und hätten einen geringeren Service als der TÜV, meint Frank. „Viele Firmen wissen nicht, nach welchen Normen sie arbeiten müssen.“ Er fordert deshalb eine Erstabnahmepflicht für neue Anlagen durch den TÜV.
Zumindest auf dem Festivalgelände in Hohenschönhausen sind diese Bedingungen erfüllt. Zusätzlich kümmern sich auf „dem größten Spielplatz der Welt“ 400 Helfer um die Sportbegeisterten. „Wenn ich mitmachen könnte, würde ich beim NBA-Basketball-Wettbewerb mitmachen“, schwämt Koch. Hoffentlich heißt es dann nicht „Time out“ im ersten Viertel.
Das Festival läuft vom kommenden Dienstag bis Sonntag jeweils von 10–18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Da nur wenige Parkplätze vorhanden sind, wird um Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gebeten. Tram 6, 15, 23. Weitere Infos unter www.kids-network.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen