piwik no script img

Hess-Kleber angeschmiert

■ Drei Rechte beim Geschichtsverfälschen erwischt

Nach dem Kleben von Rudolf-Hess-Plakaten sind in der Nacht zu gestern drei Männer in Bremen-Vegesack von der Polizei erwischt worden. Die Plakate, die auf den Tod von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess am 17. August 1987 hinweisen, waren mit „Initiative für Volksaufklärung“ unterschrieben. Auf dem Plakat wird behauptet, dass Hess im Gefängnis Spandau ermordet wurde und nicht Selbstmord begangen hat.

Nach dem Hinweis aus der Bevölkerung hatte die Polizei eine Fahndung eingeleitet und die drei in ihrem Auto gestellt. In dem Auto wurden Plakate, Kleister, Malerwerkzeug, Musikkassetten mit verbotenen rechtsradikalen Inhalten, zwei Tischbeine – die als Schlagwerkzeug eingesetzt werden könnten – und eine Gaspistole sichergestellt. Bei anschließend durchgeführten Hausdurchsuchungen wurden weitere Musikkassetten, CDs und Disketten mit rechtsradikalen Inhalten gefunden.

Die 18 bis 20 Jahre alten Männer aus Bremen und aus Niedersachsen wollten gegenüber der Polizei keine Stellung nehmen. Der 20-jährige Bremer war wegen „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ (Pragraph 86a) der Polizei bereits bekannt. Nach Feststellung der Personalien wurden die drei wieder laufen gelassen. Verstöße gegen Paragraph 86a, die den Männern nun vorgeworfen werden, können mit einer Geldbuße oder Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft werden. cd

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen