Rocker gegen rechts können weiter üben

Rockkonzert am Brandenburger Tor abgesagt. Initiator Michel Friedman fordert neuen Termin für Musikshow

Aus den größen Tönen für das Rockkonzert gegen rechts sind leise Piepser geworden. Den angekündigten Termin am 24. September vor dem Brandenburger Tor musste Organisator Peter Schwenkow, Chef der Deutschen Entertainment AG, platzen lassen. Weder sei es gelungen, genügend Sponsoren zu finden, noch konnten kurzfristig genug Rock- und Schlagerstars engagiert werden, so Schwenkow. Michel Friedman, Vizepräsident des Zentralrats der Juden und Ideengeber des Rockkonzerts, glaubt dagegen nicht an das Aus der Musikshow.

Nach Ansicht Friedmans „gab es angesichts der kurzen Vorbereitungszeit verständliche Schwierigkeiten in der Koordination“. So sei es innerhalb weniger Wochen nicht zu schaffen gewesen, alle technischen und künstlerischen Fragen, wie den Bühnenaufbau am Brandenburger Tor und die Besetzung, zu klären. Dies bedeute aber nicht, dass das Konzert damit gestorben sei. „Aufgeschoben heißt nicht aufgehoben“, sagte Friedman zur taz. Es müsse ein neuer Termin gefunden werden.

Selbst ein Date erst im kommenden Jahr bedeute keinen Rückschlag, so der Vizepräsident. „Ein großes Rockkonzert gegen rechts ist keine Veranstaltung fürs Sommerloch.“ Vielmehr habe die gesamte Aktion gegen rechts „über das Jahr hinaus Relevanz“. Friedman plädierte zugleich für eine „ganze Reihe solcher Veranstaltungen“.

Zugesagt für das Konzert hatten die Gruppen Bap und Pur. Marius Müller-Westernhagen habe sein Engagement wegen des kleinenTeilnehmerkreises zurückgezogen, sagte sein Manager Götz Elbertshagen.

Nicht beeinträchtigt davon ist der Auftritt von Herbert Grönemeyer am 8. September am Brandenburger Tor. rola