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Wechselstrom: Alles fest gefahren

■ Heute will HEW-Chef Timm mit Berlins Bürgermeister Diepgen über Bewag-Deal reden. Southern erhebt Ansprüche

Bei der Suche nach einer Lösung im HEW-Bewag-Konflikt haben sich die Positionen verhärtet. Der US-Konzern Southern Energy beansprucht vor dem Aufbau eines ostdeutschen Stromkonzerns eine klare Mehrheit bei der Berliner Bewag. Weitere Gespräche könnten erst geführt werden, „wenn gesichert ist, dass Southern Energy die unternehmerische Führung, und das heißt die Mehrheit der Anteile an der Bewag hält“, erklärte Deutschland-Chef Jason Harlan gestern in Berlin. Bislang hat Southern die unternehmerische Führung bei nur 26 Prozent.

E.ON-Sprecherin Petra Uhlmann verwies auf die mit der Hamburger Electricitäts-Werke AG (HEW) getroffene Vereinbarung über die Veräußerung der Bewag-Aktien. Gegenüber Southern sei mehrfach Gesprächsbereitschaft angeboten worden. Inhaltlich nehme man keine Stellung. Bei der HEW, die zum 1. Januar die von E.ON gehaltenen 49 Prozent an der Bewag übernehmen will, wurde die Forderung umgehend zurückgewiesen. „Diese Vorstellung lässt sich nicht mit der von HEW vereinbaren“, sagte Unternehmersprecher Johannes Altmeppen. „Unsere Zielvorstellung ist unverändert, dass wir die Mehrheit an der Bewag übernehmen und gemeinsam die vierte Kraft bilden.“

HEW-Vorstandschef Manfred Timm wird heute mit dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) zusammentreffen, um den festgefahrenen Konflikt zu erörtern. Southern-Präsident Bill Dahlberg wird dem Vernehmen nach morgen erwartet.

Ein Erwerb der Bewag-Mehrheit durch Southern würde bedeuten, dass die E.ON Energie AG (München) vom Verkauf ihrer vollen 49 Prozent Bewag-Anteile an HEW abrücken müsste. E.ON-Vorstandschef Hans-Dieter Harig hatte am Montag mit Diepgen den gerichtlich blockierten HEW-Einstieg erörtert.

Nach einer Entscheidung des Berliner Landgerichts ist die Veräußerung ohne Zustimmung des Landes nicht möglich. Der Senat lehnt eine Übernahme der Bewag durch HEW bisher ab und besteht für eine Veräußerung außerdem auf einer klaren Regelung zur Erfüllung der von den Altgesellschaftern PreussenElektra und VIAG 1997 eingegangenen Verpflichtungen.

Für den angestrebten ostdeutschen Stromkonzern bietet sich praktisch nur eine Holding-Konstruktion an. Darunter könnten Bewag, VEAG, HEW und die Kohlegesellschaften Laubag und Mibrag zusammengefasst werden. Die Führung würden entweder HEW und deren künftige Muttergesellschaft Vattenfall oder Southern Energy haben. lno

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